Wie entstehen Hortfunde? Warum wird Geld gehortet? Und welche Ursachen führten dazu, daß es nicht wieder geborgen wurde?
Münzhorte gehören seit jeher zu den meistbeachteten archäologischen Funden. Während sich für den Laien in ihnen der Traum vom Schatz zu erfüllen scheint, stellen sie für den Fachmann eine willkommene Quelle zur antiken Numismatik und Ereignisgeschichte dar.
Der Verfasser schlägt hier einen neuen Weg ein. Mit zahlreichen Quellenbelegen, aber auch eingängigen Beispielen aus der heutigen Praxis bietet er eine anschauliche Übersicht über die vielfältigen Ursachen und Möglichkeiten der Geldhortung.
Grundlage der Arbeit ist die Auswertung von 1724 Münzhortfunden des Arbeitsgebietes im Hinblick auf ihre Zusammensetzung und Fundumstände. So kann u.a. ein deutlicher Unterschied in der Münzgeldbelieferung und im Münzgeldumlauf zwischen dem vom ländlichen Großgrundbesitz geprägten Gallien und den in Bevölkerung und Wirtschaft ganz anders strukturierten germanischen Grenzprovinzen festgestellt werden. Dagegen müssen die Zusammenhänge zwischen Hortverbergung und kriegerischen Ereignissen sicher viel differenzierter betrachtet werden, als dies in der Vergangenheit geschah.
Einzeln erläuterte Kartierungen bieten einen schnellen Zugang zum Material und erlauben eine Auswertung weit über die heute in der Forschung gängigen Fragestellungen hinaus.