Leben im Orient 1896 - 1932. In Briefen erzählt von Etty HadjiLazaro
Christine Rillig
ISBN 978-3-86705-090-6
562 S., 76 Abb.
Nach Ihrer Hochzeit mit einem makedonischen Großgrundbesitzer kommt Etty v. Stein 1896 nach Saloniki, damals noch Teil des osmanischen Reichs. Die ersten Jahre sind geprägt von der Neugier auf das neue, so fremde und reizvolle Land. Dies ändert sich mit den Vorboten der politischen Umwälzungen des 20. Jhs. Angeischts von Krieg, Not und Flüchtlingselend engagiert sich Etty v. Stein in großem Stil in der Organisation von Suppenküchen, Kinder- und Flüchtlingsbetreuung, oft genug bis zur völligen Erschöpfung.
Hinzu kommen persönliche Schicksalsschläge. Das Familiengut wird zerstört und ihr Mann erleidet einen Schlaganfall.
"Nicht wissend, was sie tat, ins Ausland gegangen, und Heimweh das ganze Leben!" so schreibt sie in ihren dunkelsten Momenten.
Doch wie sehr sie ihre neue Heimat im Süden doch liebte, auch das läßt sich aus zahlreichen Briefen herauslesen - und nicht zuletzt auch darin, dass sie bis zu ihrem tragischen Lebensende nie ernsthaft über eine Rückkehr nach Deutschland nachdachte.
In über 1000 erhaltenen Briefen an ihre Familie erzählt sie von ihrem Leben in der Fremde - ein ungewöhnliches und berührendes Zeugnis vom Leben einer faszinierenden Frau in einer Zeit voller Umbrüche.
