Heiko Wagner, Glasschmuck der Mittel- u. Spätlatènezeit am Oberrhein u. in den angrenzenden Gebieten

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Grundlage der Arbeit ist die Materialaufnahme in 53 regionalen und überregionalen Museen, Archiven und Privatsammlungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Nach der Einführung in die Forschungsgeschichte und der Klärung von Typologie und Chronologie behandelt der Autor die Herstellungstechnik von Armringen und Ringperlen und bespricht die durch archäologische Funde nachgewiesenen Produktionsstätten.
Eine größere Anzahl Proben aus der mittel- und spätlatènezeitlichen Großsiedlung Zarten, die ihre Entdeckung dem Autor verdankt, wurden mittels RFA untersucht und liefern Hinweise auf unterschiedliche Produktionsorte.
Eingehend werden die großen Fundbestände des Oberrheingebietes (Zarten, Breisach-Hochstetten, Illfurth, Basel-Gasfabrik, Camp de la Bure und Mendeure/Mathay) untersucht. Als Ergebnis entwickelt der Autor ein Modell zur Siedlungsgeschichte des südlichen Oberrheins.
Einen großen Raum nehmen im Folgenden die nach Typen unterschiedenen Kartierungen zur Verbreitung der Armringe und Ringperlen ein.
Anschließend werden Sonderformen keltischer Glasproduktion (Spielsteine, Glaskugeln, Kettenschieber, Fingerringe und Figürliches) besprochen. Im letzten Kapitel widmet sich der Autor der Kontinuität und der Dynamik der keltischen Produktionszentren und spannt den Bogen bis hin zum römischen Glasschmuck.
Die Arbeit des Freiburger Frühgeschichtlers Heiko Wagner stellt die erste Untersuchung diese Themas seit fast 40 Jahren dar. Mit der detaillierten Aufnahme der Funde wird das bisher diffuse, scheinbar pan-euopäische Verbreitungsbild des latènezeitlichen Glasschmucks entzerrt. Verbreitung, Produktions- und Absatzgebiete werden untersucht und liefern wichtige Ergebnisse zum keltischen Fernhandel und zur Wirtschaftsstruktur. Dabei lassen sich die Glasfunde insbesondere als Indikator für den Umfang des Fernhandels auf und entlang des Rheins anwenden.
Im Vergleich mit den Spektren anderer Regionen schließt sich der südliche Oberrhein sehr eng zu einer kulturellen Einheit zusammen, die sich auch in anderen Bereichen (z.B. Fundgattungen, Siedlungstyp) nachweisen läßt.

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